Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)

Die Sandlaufkäfer (Cicindelinae) werden auch Tigerkäfer genannt. Diesen Namen verdanken sie der Art ihres Nahrungserwerbs. Sie sind tigergleich geschickte und schnelle Raubtiere. Der markanteste Vertreter dieser Käfergattung ist im Naturpark der Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris). 

Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris) bei der Paarung, wie sie im Frühjahr und Frühsommer beobachtet werden kann. Nach dem Eierlegen sterben die erwachsenen Tiere.

Cicindela campestris

Der Feld-Sandlaufkäfer (Cicindels campestris) ist in trockenen vegetationsarmen Lebensräumen im Naturpark zu Hause. Dazu gehören Sand- und Lehmgruben, Steinbrüche sowie Schotterflächen in Trocken und Magerrasen. Ideal sind für die Art auch die im Eichsfeld nur wenig vorhandenen, mit Heidekraut bewachsenen Sandheideflächen. All diese Lebensräume bewohnt der Feld-Sandlaufkäfer mit wenigen weiteren Sandlaufkäfer-Arten, von denen er, trotz ähnlicher Gestalt und Lebensweise, leicht an seiner metallisch-grünen Oberseite zu unterscheiden ist.

Der nur 10 bis 15 Millimeter große Feld-Sandlaufkäfer ist ein vortreffliches Raubtier. Mit seinen großen gut entwickelten Komplexaugen kann er solche Beutetiere wie Ameisen, Bodenspinnen oder andere Käfer noch in 30 Zentimeter Entfernung gut erkennen. Diese werden in einem schnellen Sprint überrannt und mit den kräftigen Kiefern getötet. Aufgrund dieser Jagdmethode wird der Feld-Sandlaufkäfer im Englischen als „Green Tiger Beetle“ (Grüner Tigerkäfer) bezeichnet. Noch treffender wäre allerdings der Vergleich mit den Geparden. Denn diese Raubkatzen sind die schnellsten Landsäugetiere. Und unser Sandlaufkäfer ist eben der schnellste laufende Käfer der heimischen Fauna. Wenn er läuft, kann das menschliche Auge ihn kaum ausmachen. Allerdings kann bei seiner hohen Laufgeschwindigkeit auch der Käfer Hindernisse oder Beute nicht erkennen, weshalb er immer wieder innehalten muss. In diesen Sekunden seines Verharrens kann man ihn betrachten oder gar fotografieren. Empfindet der Käfer dies aber als zu aufdringlich, nutzt er zur Flucht auch sein gutes Flugvermögen.

Nach der Paarung im Frühling legt das Weibchen einzelne Eier wenige Millimeter tief im lockeren Boden ab. Die daraus schlüpfenden Larven graben sich tiefere Erdröhren. Während ihr Hinterleib in der Röhre steckt, wird deren Ausgang vom gepanzerten Kopf der Larve verschlossen. Nähert sich der Röhre ein geeignetes Beutetier, wird es von der hervorschnellenden Käfer-Larve gepackt und in die Röhre gezogen.

Da die Feld-Sandlaufkäfer nach der Paarung und dem Eierlegen sterben, sieht man erwachsene Käfer im Juli und August meist überhaupt nicht. Erst im September lohnt sich wieder die Suche nach ihnen, denn dann haben sich bereits die ersten Larven zur neuen Käfergeneration entwickelt.

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