Berg-Sandlaufkäfer (Cicindela silvicola)

Der Käfer bewohnt trocken-warme Biotope mit einer nur spärlichen Vegetation. Im Umfeld der Dieteröder Klippen kann er häufig beobachtet werden.

Auge in Auge mit einem im Eichsfeld nur selten vorkommenden Berg-Sandlaufkäfer (Cicindela silvicola).

Cicindela silvicola

Der Käfer zeigt zwar eine schöne grünliche bis kupferbraune Färbung mit hellen Zeichnungsmuster auf den Deckflügeln, ist aber gerade wegen dieser Farbmusterung in seiner Umgebung nur schwer zu erkennen. Somit ist der Käfer vor Feinden gut geschützt. Und kommt ihm doch mal jemand zu nahe, dann fliegt er rasch davon. Die Berg-Sandlaufkäfer ernähren sich räuberisch von anderen Käfern, Ameisen und bodenbewohnenden Spinnen. Diese Beutetiere können sie mit ihren großen leistungsstarken Komplexaugen noch in einer Entfernung von 30 cm erkennen. Dabei reagieren sie besonders auf sich bewegende Tiere. Geeignete Beutetiere werden in einem schnellen Sprint eingeholt und mit den kräftigen, mit langen Zähnen ausgestatteten Mundwerkzeugen erlegt. 

Die Larven des Käfers leben in selbstgegrabenen senkrechten Röhren im Boden. Der gepanzerte Kopf und die ebenfalls gepanzerte rückseitige Brustabschnitt verschließen die Röhrenöffnung wie ein Deckel. So geschützt, lauert die Käferlarve auf vorbeikommende Beutetiere, die gepackt und in die Röhre gezogen werden, wo sie dann als Nahrung dienen. In der Röhre findet nach einer Überwinterung die Verpuppung und damit die Umwandlung zum vollentwickelten Käfer statt.

Die Entdeckung des Berg-Sandlaufkäfers im Eichsfeld und dem übrigen Naturpark ist schon etwas Besonderes, da er nach allgemeinen Erkenntnissen eine Art der Mittelgebirge ist. Es gibt im Eichsfeld noch weitere Sandlaufkäferarten. Sie sind alle nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt. Der Berg-Sandlaufkäfer gilt in Thüringen zudem als gefährdet. Ursachen dafür sind vor allem der Verlust an geeigneten Lebensräumen, vor allem wärmebegünstigte Rohboden- und Schotterflächen, wie sie eben für Steinbrüche typisch sind. Nach deren Nutzungsaufgabe wachsen diese besonderen Biotope meist schnell zu und sind dann nicht mehr für die Sandlaufkäfer geeignet.

Die natürlichen Kalkschotterflächen der Dieteröder Klippen, welche durch Beweidung mit Schafen und Ziegen von geschlossener Vegetation freigehalten werden, sind weitere geeignete Lebensräume für diese Art.

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